2. Wandertag über den Rotweinwanderweg

Anläßlich der Einweihung des Rotweinwanderweges am 3. Juli 1972 wurde der Gedanke eines Wandertages über den Rotweinwanderweg geboren. Einmal im Jahr sollte der Wanderweg des Weinbaugebietes Ahr Treffpunkt der Wanderfreunde sein, um im Wechsel die einzelnen Abschnitte des Rotweinwanderweges, die Landschaft, die berührten Weinbauorte und die Weine der durchwanderten Lagen erleben zu lassen. Zeitlich einigte man sich auf Ende September, da der Herbst als die frohe, die goldene Zeit des Weines gilt. Der zweite Wandertag über den Rotweinwanderweg am 23. September 1973 war dazu angetan, die Freunde des Wanderns - wie es damals bei der Einweihung formuliert wurde - auch zu Freunden des Weins und die Freunde des Weins auch zu Freunden des Wanderns zu machen. Rund 700 Wanderer erlebten bei einmaligem Wanderwetter die Landschaft und die Weinlagen zwischen Dernau und Walporzheim. Am Weinbrunnenplatz in Dernau eröffnete um 11 Uhr Landrat Dr. Christoph Stollenwerk den Wandertag und begrüßte die vielen Teilnehmer, darunter Angehörige des Diplomatischen Korps, Abgeordnete, die Gebietsweinkönigin, viele auswärtige Wandergruppen und die große Zahl einheimischer Wanderfreunde. Der Weg führte anschließend durch den Weinbauort Dernau und weiter aufwärts durch die neuen Flächen der Flurbereinigung zum „Hardtberg", wo ein Wein, der in dieser Lage gewachsen, als erste Probe gereicht wurde. Weiter ging die Wanderung oberhalb Marienthal mit den Anlagen der Staatl. Weinbaudomäne, durch den Trotzenberg und über die Höhen des engen Felsentales.

Foto: Kreisbildstelle

Eine kräftige Erbsensuppe in freier Natur stärkte zu mittäglicher Stunde, bevor es zum Aussichtsturm auf der „Bunten Kuh" weiterging. Ein einmaliger Rundblick er-

wartete die Wanderer: über das Stadtgebiet von Bad Neuenahr-Ahrweiler ins untere Ahrtal mit den vulkanischen Kuppen der Landskrone und des Neuenahrer Berges, die südlichen Waldhöhen und das enge Tal der Ahr zwischen der „Bunten Kuh" und Dernau. Hier, über den Weinbergen der „Domlay", wurde eine weitere Probe, diesmal „Walporzheimer", kredenzt.

Mancher wäre noch länger dort geblieben, wäre der Platz auf der Felskuppe durch den starken Andrang nicht so knapp geworden.

Diesmal hieß es eben weiterziehen durch die Weinberge voller reifender Trauben hinunter nach Walporzheim, wo die rund 8 km lange Wanderung endete. Das günstige Wetter, aber auch die gute Organisation durch die Gebietsweinwerbung Ahr und den Bezirksvorstand des Eifelvereins ließen den Wandertag zum Erlebnis werden und machten den Teilnehmern das Versprechen leicht, beim nächsten Wandertag im Zeichen der roten Traube, dem Symbol des Rotweinwanderweges, wieder dabeizusein.